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Häufig gestellte Fragen

Dieses FAQ wird ständig aktualisiert - gerne die Kommentarfunktion unten nutzen!

Wie läuft die Finanzierung/Bereitstellung der Bäume/ Sträucher?

  • Das sollte der Partner machen, oder man findet dafür relativ einfach einen Sponsor. Die Kosten sollten dafür auch nicht zu hoch sein (eine ca. 50 cm große Buche kostet etwa 70 Cent). WikiWoods verfügt auch über eigene Mittel, die zur Not teilweise dafür eingesetzt werden könnten.

Wer macht eine fachliche Beurteilung der Pflanzfläche?

  • Dazu braucht ihr z.B. einen möglichst aufgeschlossenen Förster, der gewisse naturschutzfachliche Mindestanforderungen, die WikiWoods an seine Projekte stellt, akzeptiert und unterstützt. Also z.B. über eine Naturschutzorganisation vor Ort mal anfragen, wenn das nicht klappt können wir versuchen über die Förster die wir kennen jemanden vor Ort zu vermitteln.

Wie wurden die Teilnehmer bisher untergebracht, wenn die Aktion länger als einen Tag ging?

  • Bisher haben die entweder gezeltet oder haben in Unterkünften der Projekt-Partner geschlafen. Aber: Ihr könnt auch z.B. bei einer Schule anfragen ob ihr dafür einen Raum/ Halle nutzen könnt. Ideal ist es natürlich viele Leute aus der Region zu aktivieren, das geht ganz gut mit einer Pressemitteilung über Zeitungen einige Wochen vor der Aktion…

Woher bekommt man Bäume?

  • Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der einfachste Weg ist über die Baumschule. Dort gibt es bereits gut bewurzelte Pflanzen die idealerweise an das lokale Klima angepasst sind und für die Region zugelassen sind. Werden Bäume nämlich im Wald bzw. in neu entstehendem Wald gepflanzt, so ist Wahlfreiheit bzgl. der Pflanzenherkunft gesetzlich eingeschränkt. Man darf also nicht im Stadtpark gesammelte Eicheln einfach irgendwo in den Boden bringen. Die Verwendung von Samen/Pflanzen aus dem eigenen Forstbetrieb ist hingegen gestattet. Das Ganze hat den Sinn, dass lediglich an die lokalen Ökosysteme angepasste Pflanzen zu neuem Wald heranwachsen sollen. ⇒ Natürlich sollte der Projektpartner die Pflanzen selbst besorgen, WikiWoods kann sich ja nicht um alles kümmern!

Welche Baumarten vertragen sich nicht miteinander?

  • WikiWoods will Mischwald, aber der ist gar nicht einfach zu bekommen! Unterschiedliche Baumarten wachsen unterschiedlich schnell dem Licht entgegen und konkurrenzschwache Baumarten führen dann im Mischbestand schnell ein Schattendasein und sterben ab. Im Zweifelsfall Fragen diesbezüglich an die Experten im Orga-Bereich der Webseite posten, aber am besten ist es immer durch den Projekt-Partner jemand Kompetenten zur Hand zu haben, der Ahnung hat. Generell kann man der unterschliedlichen Wuchskraft verschiedener Baumarten durch das Nebeneinanderpflanzen kleiner „Monokulturen“ (Durchmesser 15…30 m) beikommen. So hat jede Baumart eine Chance und man hat trotzdem später den gewünschten Mischwald.

Welche Baumart wächst auf welchem Boden am besten?

  • Diese Frage lässt sich nicht pauschal beurteilen. Neben dem Boden spielen noch jede Menge andere Standortskriterien mit rein (Niederschlagsmengen, Dauer der Vegetationsperiode, Höhe über dem Meer, Exposition,…). Hinzu kommt, dass man bei Aufforstungen nur widerstandsfähige Baumarten, die mit dem extremen Klima von Freiflächen (Sonne, Trockenheit, Spätfröste) zurechtkommen verwenden sollte. Es kann sonst schnell passieren, dass die neu gepflanzten Wälder bald wieder eingehen. Also auch wenn in einem Gebiet die Buche natürlich vorkommen würde, kann man mit ihr nicht ohne weiteres einen neuen Wald begründen. ⇒ Auch hier gilt: Die Partner vor Ort wissen am besten Bescheid; WikiWoods muss sich darüber nicht den Kopf zerbrechen.

Welche Baumarten passen sich den voraussichtlichen zukünftigen klimatischen Bedingungen am besten an?

  • Dieses Thema wird seit Jahren eifrig unter Forstwissenschaftlern diskutiert. Viele meinen, dass wir Baumarten aus anderen Ländern bei uns anbauen sollten, z.B. die Gelb-Kiefer aus Nordamerika, die mit Niederschlägen von deutlich weniger als 500 mm im Jahr zurechtkommt. Einige Förster sind der Ansicht, dass es genüge, auf robuste einheimische Arten, z.B. die in Nordostdeutschland bereits allgegenwärtige Wald-Kiefer, zu setzen. Pfiffige Forscher empfehlen Herkünfte der auch bei uns heimischen Rot-Buche aus Polen anzubauen, da diese bereits an das dortige kontinentale Klima, wie es bei uns erwartet wird, angepasst sind. WikiWoods beteiligt sich nicht an der allgemeinen Kaffeesatzleserei und setzt auf Mischwälder, die maßgeblich aus heimischen Baumarten aufgebaut sind. Fällt eine Baumart aus, weil ihr das Klima nicht mehr passt, sind ja immer noch die anderen im Bestand da und unser Wald bleibt Wald.

Ist es sinnvoll selten gewordene Baumarten zu pflanzen?

  • Natürlich! Seltene Bäume und Sträucher sind Lebensraum und Nahrung für viele andere selten gewordene Organismen, deren Vielfalt den Menschen erfreut. So hat WikiWoods sich z.B. schon an der Pflanzung der selten gewordenen Schwarz-Pappel im Nationalpark „Unteres Odertal“ beteiligt. Großes Potential zur Pflanzung seltener Bäume und Sträucher besteht bei der Anlage von Waldsäumen.

Wie tief muss man einen Baum pflanzen?

  • Das ist eigentlich ganz einfach. Die Wurzel, nicht mehr und nicht weniger muss im Boden sein. Bei den meisten Baumarten ist die Stelle am Übergang von Wurzel zu Spross durch eine spürbare Verdickung, den Wurzelhals, gekennzeichnet. Zu beachten ist, dass in vielen Fichten- oder Kiefern-Monokulturen so genannte Rohhumus-Auflagen (wenig zersetzte Nadelstreu, mehrere cm dick) bestehen. Geraten Wurzeln beim Pflanzen in diese Schicht, so trocknen sie leicht aus. Also die Pflanzen dann entsprechend tiefer setzen. Die richtige Pflanztechnik wird am Besten zu Beginn jeder Pflanzaktion durch die Experten der Projekt-Partner gezeigt.

In welchem Abstand sollten Bäume gepflanzt werden?

  • Bei einer Waldumbaumaßnahme oder Aufforstung ist abhängig von der Baumart mit 4000-6000 Pflanzen pro Hektar zu rechnen, also ca. auf 2m² eine Pflanze.

Warum pflanzt man die Bäume so dicht? Im Wald steht doch später eh nur alle 10 Meter ein Baum!

  • Damit ein Wald heranwachsen kann, müssen die kleinen Bäume sich gegenseitig schützen. Zuersteinmal müssen sie der Konkurrenz der Bodenvegetation entwachsen, diese also schnellstmöglich ausdunkeln. Haben sie eine gewisse Höhe erreicht, so kann sich unter dem geschlossenen Kronendach erst ein passables Waldklima entwickeln: Höhere Luftfeuchte und geringere Temperaturen im Sommer tragen zur Stabilität des Waldökosystems bei. Alles weitere erledigt Darwin: Weniger gut an den Standort angepasste Bäume sterben ab, nur die fitten bleiben stehen und bilden die Samenbäume für die nächste Waldgeneration. Pflanzt man nur partiell, was sich insbesondere bei Waldumbaumaßnahmen (Unterpflanzung von Nadelbaum-Monokulturen mit Laubbäumen) anbietet, so lässt sich die Pflanzenzahl pro Hektar entsprechend halbieren (z.B. Nesterpflanzung).

Wieviele Bäume schafft ein Freiwilliger pro Tag?

  • 100 Stück sind ein guter Durchschnitt bei kleinen Pflanzen (~50 cm) und lockerem Boden. Bei guter Flächenvorbereitung haben einige „Kämpfer“ auch schon locker ein Mehrfaches hingelegt. Bedenke, dass oftmals noch Zeit für den Bau des Zauns eingeplant werden muss.

Welcher Baum bindet wie viel CO2? Binden Nadelbäume wenig CO2?

  • Durchschnittlich lassen sich durch das Pflanzen eines Baumes 6 kg CO2 pro Jahr binden 1). Zu bedenken ist jedoch immer, dass jedes Gramm CO2, welches im Baum gebunden wird, auch irgendwann wieder frei wird, spätestens wenn die aus dem Holz gezimmerte Blockhütte verrottet. Streng genommen stellen Wälder demnach langfristigkeine Senken dar. Entscheidend ist jedoch die Änderung der dauerhaft auf der Fläche festgelegte Menge, wenn z.B. ein Acker aufgeforstet wird. Denn neben der oberirdischen Biomasse ist in den Waldböden besonders viel Kohlenstoff festgelegt; in der Schweiz geht man von der dreifachen Menge aus 2)! Somit ist die Frage nach der unterschiedlichen CO2-Bindung verschiedener Baumarten von untergeordneter Bedeutung. Generell lässt sich allerdings sagen, dass schnellwachsende Baumarten, die in kurzer Zeit viel Holzmasse erzeugen, größere Mengen CO2 pro Jahr festlegen. Das sind dann insbesondere die gerne plantagenartig gepflanzten Baumarten wie Weide und Pappel, aber auch die Fichte. Pro Kg Holz sind 1,8 Kg CO2 gebunden.

Gibt es Möglichkeiten in der Stadt Bäume zu pflanzen?

  • Ja die gibt es. Leider ist der Platz sehr begrenzt. In vielen Städten engagieren sich bereits mehr oder weniger mitgliederstarke Naturschutzverbände in diesem Bereich und organisieren Pflanzungen von Straßenbäumen, Hecken usw. Aus diesen Gründen konzentriert sich WikiWoods auf den Wald. Erklärtes Ziel ist ja auch die CO2-Bindung und bei den Mengen die wir ausstoßen brauchen wir seeehr viele Bäume auf großer Fläche. Natürlich gibt es auch in den Randbereichen von Städten Wälder und Flächen, die welche werden könnten - es bleibt jedem selbst überlassen zu schauen, wo bei ihm vor Ort Potenzial für einen Einsatz von WikiWoods bestehen könnte.

~~DISCUSSION|Weitere Fragen~~

1) nach Angaben der Europäischen Kommission (Kampagne Du kontrollierst den Klimawandel), siehe http://ec.europa.eu/environment/news/efe/25/article_4274_de.htm, zuletzt aufgerufen am 9. Okt. 2008
 
haeufige_fragen.txt · Zuletzt geändert: 2009/11/04 14:23 von ifrost
 
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