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WikiWoods-Tour Juli 2009Wir wollten es wissen und haben sieben der elf WikiWoods Pflanzstellen besucht, darunter auch die ersten Pflanzungen aus dem Herbst 2007, der Anfangszeit von WikiWoods. An drei Tagen haben wir sieben Pflanzstellen besucht: Ausgehend von Berlin sind wir über Buch (A) ins Biesenthaler Becken (B,C) und schließlich nach Pasewalk (D) gefahren. Am zweiten Tag waren wir im Oder-Nationalpark (E) und am dritten Tag in der Nähe von Wolgast (F) und Greifswald (G).
Alles in allem waren wir sehr positiv überrascht. Es war davon auszugehen, dass ein Teil der gepflanzten Bäume und Büsche nicht angehen wird und dass z.B. schwierige Witterungsbedingungen dazu beitragen können, dass viele Pflanzen die ersten Jahre nicht überleben würden. Spannend war zu sehen, dass ganz unterschiedliche Techniken und Arten an den einzelnen Orten eingesetzt wurden - jetzt können wir ein erstes WikiWoods-Fazit ziehen. A - Hecken und Bäume bei Berlin BuchDer Auftakt der WikiWoods-Tour war recht frustrierend: Von den ca. 500 Büschen und 80 Bäumen, die wir im April 2008 gepflanzt haben, konnten wir nur einzelne wiederfinden, was sicher auch daran lag, dass die Wiese mit teilweise 1,50m hohem Gras bewachsen ist. Wahrscheinlich sind zwischen den Gräsern noch einige Triebe versteckt, doch die meisten scheinen der Konkurrenz des Grases erlegen zu sein. Ein weiteres Problem bestand darin, dass erst ca. 6 Wochen nach der Pflanzung der erste Regen gefallen ist. Fazit:
Dazugelernt:
B - Buchen im Biesenthaler Becken (bei Lobetal)Im Biesenthaler Becken fand im Herbst 2007 die erste WikiWoods Aktion statt. Dazu hatten wir einige Hordengatter aufgestellt und mit Buchen bepflanzt. Die Gatter selbst sind auf mehreren Hektern Fläche (vorwiegend Lärchenwald) verteilt. Wir hatten beim letzten Besuch (Juli 2008) festgestellt, dass sehr viele Buchen offenbar vertrocknet sind. Beim genaueren Hinsehen haben wir diesmal entdeckt, dass in manchen Gattern der größte Teil der Buchen angegangen ist und in anderen Gattern nur einzelne Gruppen aus ca. 5 bis 15 Pflanzen überlebt haben. Die Gatter selbst sind in einem guten Zustand und auch repariert worden. Fazit:
C - Hainbuchen im Biesenthaler Becken (bei Biesenthal)Die Pflanzung der Hainbuchen fand im Sommer 2008 statt und es wurden mehrere Gießeinsätze an Wochenenden organisiert. Das Resultat lässt sich sehen: Alle Pflanzen sind wohlauf. Auch hat jemand im Gatter das auflaufende Gras geschnitten. Zwischen den Hainbuchen wachsen viele andere Bäume wie Eichen und Buchen. Das Gatter ist in einem, sehr guten Zustand. Falls es nochmal sehr trocken werden sollte: Im Gatter befinden sich noch Gefäße um eine Gießaktion zu starten. Fazit:
Dazugelernt:
D - Pflanzungen bei Fam. Seidemann (bei Pasewalk)Wir haben die Pflanzung nicht auf Anhieb gefunden. Wer das nächste Mal versucht die Pflanzstelle zu finden, orientiert sich am Ort Dargitz und nicht an Schönwalde (Vorpommern), da sich die Pflanzung am Ortsausgang von Dargitz befindet. Auf dem Grundstück der Familie Seidemann wurden wir positiv überrascht und konnten Martins Beobachtung vom Mai bestätigen: Wir haben kaum einen nicht angegangenen Baum gefunden. Wahrscheinlich wird es im nächsten Jahr nötig sein, das Gras zu schneiden, da es sehr schnell wächst (sieht man schon, wenn man die Fotos aus dem Mai vergleicht). Noch beschränkt sich der Graswuchs glücklicherweise auf die ungepflügten Streifen zwischen den Pflanzreihen. Fazit:
Dazugelernt:
E - Schwarzpappeln im Nationalpark Unteres Odertal (bei Criewen)Im Nationalpark sind wir auf Fahrräder umgestiegen. Es war nicht ganz einfach die Pflanzstellen zu finden, da es im Odertal kaum Punkte gibt, an denen man sich orientieren kann (für alle späteren Besucher: Die Pflanzungen sind auf gleicher Höhe wie das alte mit Backsteinen gebaute Gestüt auf der polnischen Seite, das gut auf dem anderen Oderufer zu sehen ist). Erfreulicherweise haben wir neben den beiden Gattern in denen wir im April 2008 ca. 500 Pappeln gepflanzt haben noch ein weiteres Gatter gefunden mit ebenfalls gesteckten sehr kräftigen Pflanzen. „Unsere“ Pflanzstellen haben wir schließlich wiedergefunden. Schon vor der Pflanzung waren einige Probleme vorhersehbar: Die Baumschule hatte zu kurze Stecklinge geliefert, das Gras wird eine starke Konkurrenz sein und die Mäuse werden sich über die Wurzeln hermachen. Gleichzeitig war das eine sehr besondere Pflanzung, da die Schwarzpappeln vom Aussterben bedroht sind. Obwohl ca. die Hälfte der Pflanzen nicht angegangen sind, stehen heute am Oderufer kräftige, teils zwei Meter große Schwarzpappeln. Auch wurden zusätzlich einige nachgepflanzt. Den Erfahrungen der Naturwacht der vergangenen Jahre zufolge ist ein Anwuchserfolg von 50% beim verwendeten Pflanzverfahren allerdings als positiv zu beurteilen. Fazit:
Dazugelernt:
F - Buddenhagen (bei Wolgast)Von Buddenhagen aus haben wir im Spechtwald (FSC zertifizierter Wirtschaftswald) sowie im NSG Karlsburg - Oldenburger Holz gepflanzt. Obwohl ich selbst dabei war, mussten unsere Pflanzpartner vor Ort helfen, die Pflanzungen wiederzufinden. Zum Glück liegen von den Pflanzstellen größtenteils bereits GPS-Koordinaten vor. Mit deren Hilfe sollten die Pflanzungen aus dem Jahr 2008 wiederfindbar sein. Wir haben einige Pflanzungen im Spechtwald angesehen (Gegatterte Ahorn, in Horden gepflanzte Buchen). Einige, der in Horden gepflanzten Buchen werden inzwischen durch ein Gatter geschützt. Fast alle Buchen und Eichen sind angegangen, einige außerhalb der Gatter sind verbissen und viele haben kräftige neue hellgrüne Triebe. Auch haben uns unserer Partner vor Ort gezeigt, dass ausgesuchte ältere Bäume nun schwarz markiert sind. Das bedeutet, dass sie aus dem Wirtschaftskreislauf im Rahmen des FSC-Zertifikates herausgenommen wurden. Sie haben also die Chance sehr alt zu werden. Fazit:
Dazugelernt:
G - Alt Ungnade (bei Greifswald)Die Pflanzungen in und um Alt Ungnade herum wurden von Thomas Struwe relativ spontan im Frühjahr 2009 organisiert und ohne Hilfe der WikiWoods-Kernteams durchgeführt. Wir konnten vor Ort die Baumhecke ansehen, die am Nordrand, des ehemaligen Gutshofs gelegen ist. Sie bestehet aus Buchen, Bergahorn, Hainbuchen, Erlen, Birken und einigen anderen Arten. Sie stehen gemischt in ca. 4 Reihen. Einige der Reihen sind im Frühjahr „abgesoffen“, was dazu geführt hat, dass nicht alle Bäume angegangen sind. Alles in allem sieht die Pflanzung dennoch sehr gut aus. Die gepflanzten Kopfweidenhecke bei Poggendorf konnten wir aus Zeitgründen leider nicht mehr besuchen. Fazit:
Dazugelernt:
Fazit
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